In unserer Arbeit als fehlerpfleger stehen wir mit Menschen mit einer Behinderung in einem künstlerischen Prozess. Allerorts stossen wir an Grenzen, uns interessiert das grenznahe Gebiet. Mal sind wir Suchende, Dokumentaristen, mal Kuratoren, mal Autoren. Meistens irgendwas dazwischen.
Im kommenden Jahr wird ein Buch erscheinen. Wir haben den Künstler Marcel Früh für das grafische Konzept gewonnen. Sein Vorschlag eines visuellen Multilayer-Prinzips hat uns überzeugt. Aus diesem Zusammenhang heraus laden wir ihn fürs frontflipping ein. Er bringt alles in eine Form.
Gemeinsam robben wir durch Zwischenräume auf der Suche nach seltenen Gewächsen und orten Minenfelder.

frontflipping4 bietet Künstler/innen einen freien Raum, den sie mit der Präsentation und Diskussion ihrer Arbeit füllen können. Sie agieren als Multiplikatoren/innen und laden ihrerseits Gäste zum Gespräch ein. Kein Moderator bestimmt das Gespräch; KünstlerIn und Gast sowie des anwesende Publikum gestalten den Verlauf des Abends, dem keine Grenzen von aussen gesetzt werden.
Die Leitidee von "Stellung" (suchen-haben-nehmen-geben) eine Art Bestimmung, die vor allem in der Frage nach dem Selbstverständnis als KünstlerIn Formulierungen sucht. Das Statement des Künstlers kann als Sprungbrett oder Diskussionsangebot von den Beteiligten zu Stellungsnahmen und zum Stellung-Beziehen benutzt werden.