Wohnheim Laubiberg
Zusammenarbeit in jährlichen Workshops:

Workshop 06 - Wohnheim Laubiberg
Workshop 05 - Wohnheim Laubiberg
Workshop 04 - Mont Soleil
Workshop 03 - Wohnheim Laubiberg
Workshop 02 - Mont Soleil (Künstlerbuch 01/02)
Workshop 01 - Wohnheim Laubiberg (Kalender 2002)
Workshop 00 - Mont Soleil (Kalender 2001)
Workshop 99 - Wohnheim Laubiberg
Workshop 98 - Wohnheim Laubiberg
Workshop 97 - Wohnheim Laubiberg (Ausstellung)

Ich, mich, dich und andere Bilder

Das eigene Abbild war Thema im Malworkshop 2003 des Wohnheim Laubiberg. Schritt für Schritt wurde das klassische Thema der Kunst innerhalb einer Woche mit körper- und erlebnisorientierten Elementen erarbeitet.

Vorspiel
Myrtha Rudin schaut in den kleinen Spiegel den alle Teilnehmer in der Hand halten und beschreibt sich selbst. Augen - blau, ein Zopf und "Ohreringli". Ihr für den Betrachter so markantes Gebiss fällt Myrtha selbst nicht auf. Dann steht sie auf und zeichnet das Wahrgenommene auf ein grosses Blatt, auf dem eine erste Figur gemeinsam von den Gruppenteilnehmern zusammengesetzt wird. Zwanzig Personen sitzen um das aufblasbare Swimmingpool. Lucie Vögtli ruft: "Das Herz fehlt!". Locker setzt sie zwei rote Herzen auf den Brustkorb. Eins rechts, eins links. So wie es sich für eine Frau gehört.

Hauptprogramm
Nach den Übungen fotografieren die fehlerpfleger die Teilnehmer. Sie drucken die Portraits von Valerie, Manuela, den beiden Stefans oder Edith in Lebensgrösse aus.
Mit diesen Vorlagen ausgerüstet, machen sich «die Künstler» im Garten an’s Malen. Jeder soll abgestimmt auf seine Neigungen und Fähigkeiten, mit grosser oder kleiner Unterstützung, sich selbst erleben und umsetzen.
Am letzten Morgen geben die fehlerpfleger zögernd die gedruckten Vorlagen zum Übermalen frei. Eigentlich suchen und fördern sie Bilder, die jenseits der Normiertheit des "richtigen" Abbildens liegen. - Ihre Angst vor zu viel Korrektheit erweist sich als unbegründet. Wunderbar unverlegen und respektlos ergänzt die Dame mit dem Herz an den richtigen Flecken ihr Portrait mit einer knallroten Clownsnase. Als wäre das noch nicht genug, setzt sie sich einen gelben Heiligenschein auf’s Haupt. «Jetzt stimmt’s!» Lucie hat geschafft, wofür andere Maler lange üben. Nämlich ein Stück Wahrheit ins Bild zu legen, die über das blosse Abbilden hinausgeht.

Desert
Es gibt Erdbeerkuchen und Torte. Das ganze Heim ist zur Vernissage in den Garten eingeladen. Dort sind die eigentlichen «Sahnestückchen» in einer improvisierten Ausstellung aufgereiht. Jeder Künstler und jeder Künstlerin kommt nach vorne und hält stolz sich selbst im Arm.